Dem Struthi auf der Spur ...
Ende September begaben wir uns auf die Suche nach den Spuren der Dinosaurier in unserer Gegend. Unter Leitung von Mag. Dr. Günther Karl Kunst und mit ortskundiger Unterstützung von Roman Wiedhofer brachen rund 27 Wanderlustige und Dinofreunde von Muthmannsdorf auf in Richtung Felbring. Unserer Wandergruppe schlossen sich erstmals Eltern mit ihren Kindern an: Der Struthi ist vor allem für die kleinen Naturfreund:innen und Abenteurer besonders interessant. Am Fuße der Hohen Wand befand sich das Steinkohlenbergwerk "Gute Hoffnung" und dort entdeckten der Geologe Ferdinand Stolicka und der Paläontologe Eduard Suess bereits 1859 einen Reptilienzahn. Sie stießen damit auf die Überreste des damals einzigen Sauriers in Österreich, den Struthiosaurus austriacus, der später liebevoll "Struthi" genannt wurde.
Im Ortzentrum von Muthmannsdorf, gleich bei der Bushaltestelle, befindet sich das "Struthi-Freilichtmuseum": Ein Glaskasten mit Fossilien und Nachbildungen der entdeckten Saurierteile. Dr. Kunst erklärte uns, dass sich die Originale der Fundstücke in der Universität Wien befinden und auch im Naturhistorischen Museum nur Nachbildungen zu sehen sind. Wir erhielten einen Einblick in die wissenschaftlichen Forschungen und wie sich aufgrund der sich laufend verbesserten Untersuchungsmethoden und Modellrechnungen die Erkenntnisse über die vor mehr als 65 Millionen Jahren ausgestorbenen Riesenechsen laufend verfeinern und verbessern. Vor allem in den letzten Jahren gab es dabei riesige Fortschritte. Die mitgebrachten Kinderbücher visualisierten die wissenschaftlichen Ausführungen, um den jungen Dino-Spezialist:innen das Thema verständlicher zu machen.
Vom Schaukasten in Muthmannsdorf ging es in Richtung der Kirche „St. Peter im Moos“. Vor dieser zweigt der Weg rechts ab in Richtung Waldrand. Noch säumten einige blühende "Schönheiten" unseren Weg und bald erreichten wir die ersten Föhren. Am Weg informiert eine Tafel über den wissenschaftlich bedeutenden Fund. Relativ nah am Waldrand sind kleine Löcher alles, was vom einstigen Kohlebergwerk heute noch zu sehen ist. Die beiden Fotos zeigen allerdings nicht das "Bergwerksloch" sondern einen Dachsbau, der sich in der Nähe befindet und die Kinder faszinierte. > mehr über den Dinosauriererfund
Von der Fundstätte des Struthiosaurus austriacus ging es am Waldrand weiter in Richtung Dreistätten. Als einer der Jugendlichen gleich neben unserem Weg einen verrosteten Metallteil, wir identifizierten den Teil als (Möbel)Beschlag (siehe Foto) bekam unsere Wanderung noch einen zusätzlichen Reiz. Knapp vor Rückkehr nach Muthmannsdorf erreichten wir das Biotop, einen idyllischen Teich, der schon vor langer Zeit angelegt wurde. Vom Ausgangspunkt ging es dann in Fahrgemeinschaften mit den Autos zum Gasthof Handler in Dörfles, wo wir das verdiente Mittagessen zu uns nahmen.